Altpapier Recycling zum langfristigen Schutz der Natur
Um Papier herzustellen wird in erster Linie Holz benötigt. Als natürlicher und nachwachsender Rohstoff steht Holz den Menschen zwar zunächst noch in ausreichender Menge zur Verfügung, jedoch müssen dafür viele Bäume gefällt werden, sodass der Schaden an der Umwelt zumeist sehr hoch ist. Um diesen natürlichen Rohstoff und somit die Umwelt zu schonen, wurde wie bei vielen anderen Rohstoffen auch, nach einer Alternative gesucht. Aus diesem Grund wurde das Altpapier-Recycling eingeführt. Bereits im Jahre 1774 entwickelte der Universitätsprofessor Justus Claproth dazu ein Verfahren, mit welchem es möglich war, die Farbe aus dem Altpapier auszuwaschen, um das Papier wiederzuverwerten. Um das Altpapier zu recyceln, muss dieses zunächst eingesammelt werden. Dazu wurden den deutschen privaten Haushalten lange Zeit spezielle Altpapier-Sammelcontainer zur Verfügung gestellt, welche in Deutschland flächendeckend aufgestellt wurden. Mittlerweile haben viele Städte und Gemeinden allerdings die 'Blaue-Tonne' eingeführt. In dieser können die Haushalte wie in den Altpapier-Sammelcontainern auch, das Altpapier wie Zeitungen, Zeitschriften, Papiertüten, Kataloge, Prospekte oder auch Pappe und Kartonagen sortiert entsorgen.
Dabei ist zu beachten, dass viele papierähnliche Abfälle nicht über das Altpapier-Recycling-System entsorgt werden dürfen, wie zum Beispiel Tapetenreste, Papiertaschentücher, Luftpolsterversandtaschen, Servietten oder Hygieneartikel. Große und sperrige Kartonagen und Umverpackungen, welche sich aufgrund der Größe nicht einfach über die Altpapiertonnen oder Sammelcontainer entsorgen lassen, können private Haushalte auch direkt in den jeweiligen Geschäften lassen oder über die Hersteller oder Versender entsorgen. Neben den privaten Haushalten wird Altpapier allerdings auch in gewerblichen Betrieben gesammelt und so dem Recycling-System zugeführt. Das sortierte Altpapier wird in der Regel von den städtischen Entsorgern eingesammelt und an die zuständigen Weiterverarbeitungsunternehmen geliefert. Diese sind in der Lage, das Altpapier entsprechend zu verwerten, um daraus neues Papier herzustellen. In einem solchen Unternehmen wird das Altpapier zunächst sortiert und von Fremdstoffen befreit. Dies geschieht häufig mithilfe von automatisierten Systemen wie Magnetabschneidern, welche metallische Fremdstoffe aufspüren und automatisch abschneiden können. Allerdings reichen die eingesetzten automatisierten Systeme zur Beseitigung der Fremdstoffe in der Regel nicht aus, sodass die Endkontrolle durch Menschen erfolgt.
Sobald das Altpapier ausreichend sortiert wurde, wird es zu Ballen zusammengepresst. Zur weiteren Verwertung werden diese Altpapier-Ballen in kleine Stücke geschnitten und zu einem Papierbrei verarbeitet. Durch diesen Vorgang können erneut noch vorhandene Fremdstoffe aus dem Papierbrei herausgefiltert werden. Je nach gewünschtem Endprodukt wird anschließend noch die Farbe aus dem Papierbrei entfernt. Dazu müssen die Farben von den Papierfasern gelöst und entfernt werden. Aus diesem Papierbrei lässt sich anschließend das sogenannte Umweltpapier herstellen. Die Einsatzbereiche für dieses Papier waren lange Zeit eingeschränkt, da die Qualität des Umweltpapiers in den Anfängen nicht sehr gut war. Jedoch ist es durch die neueren Produktionsprozesse mittlerweile möglich, dass auch Umweltpapier in so guter Qualität erzeugt wird, sodass dieses ohne Weiteres als Drucker- oder Kopierpapier eingesetzt werden kann. Die heute hergestellten Altpapiersorten werden dabei nach einer europäischen Norm hergestellt. Insgesamt gibt es mehr als 60 unterschiedliche genormte Altpapiersorten, welche sich in der Qualität und der Zusammensetzung unterscheiden.